14. Juni
Der 14. Juni hat sich längst als feministischer Streiktag in der Schweiz etabliert. Und das ist richtig so. In den letzten Jahren haben am 14. Juni jeweils Hunderttausende mit kreativen Aktionen, bunten Demonstrationen und viel Lärm eine gerechte Zukunft für Frauen, Lesben, inter, nonbinäre, trans und agender Personen (FLINTA) gefordert. Und die Gründe, um auf die Strasse zu gehen, werden nicht weniger. Egal ob wegen der andauernden Lohnungleichheit, der unbezahlten Care-Arbeit oder der grassierenden Gewalt an FLINTA Personen, wir bleiben hässig und nehmen uns auch am nächsten 14. Juni wieder die Strassen von Bern. Schnapp dir also schon jetzt deine Schwestern, Freund*innen, Töchter, Lieblingsmenschen, Grosis und Arbeitskolleg*innen und komm mit uns auf die Strasse.

Meilensteine in der Gleichstellung
Die Schweiz hat das Frauenstimmrecht als zweitletztes Land in Europa eingführt, ganze 65 Jahre später als Finnland, das die Einführung bereits 1906 beschloss.
1959 wurde in der Schweiz erstmals über das Frauenstimmrecht abgestimmt, damals wurde es wuchtig abgelehnt. Wütend über das Ergebnis, haben Lehrer*innen des Basler Mädchengymnasiums den Streik beschlossen. So nahm der heutige landesweite feministische Streik seinen Anfang.
1971 wurde das Frauenstimmrecht national eingeführt. Der Gleichstellungsartikel wurde 1981 in der Bundesverfassung verankert. Und die Appenzell-Innerrhodner mussten im November 1990 vom Bundesgericht gar zur Einführung des Frauenstimmrechts gezwungen werden.
Auch 2025 sind wir noch längst nicht am Ziel. So leisten FLINTA immer noch den Grossteil der unbezahlten Arbeit, verdienen bis zu 18% weniger als Männer und sind häufig Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt. Aktuell gibt es fast jede Woche einen Feminizid in der Schweiz. Wir kämpfen weiter für die Gleichstellung aller Geschlechter. Hilfst du mit?
Möchtest du mitmachen?
Dann schau vorbei!
Du willst jetzt aktiv werden, hast Ideen und kannst kaum warten? Dann melde dich per Mail bei bei der Koordination oder komme zu unseren öffentlichen, monatlichen Kollektivtreffen. Wir freuen uns auf dich!

Inklusion als Stärke
Bei uns sind alle cis, trans, intergeschlechtliche Frauen und non-binäre Personen herzlich willkommen. Wir gehören nicht zu einer bestehenden Gruppe, Partei oder Gewerkschaft und organisieren uns selbst. Ob schon lange dabei oder erst seit kurzem, bei uns kann sich jede Person einbringen. Jede nach ihren (zeitlichen) Möglichkeiten, mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen. Wir sind verschieden, machen unterschiedliche Erfahrungen und haben vielfältige Anliegen. Aber wir kämpfen auch nach dem Frauenstreik gemeinsam und solidarisch für unsere Rechte und um diese Gesellschaft zu verändern. Egal, woher wir kommen, welche Hautfarbe wir haben, wie alt wir sind, welche Ausbildung wir haben, wie wir leben, wen wir lieben und unabhängig von unserem bei Geburt zugewiesenem Geschlecht. Solidarität ist unsere Stärke.
Wie alles begann
Wir haben gemeinsam den Frauenstreik 2019 in der Stadt und im Kanton Bern organisiert. Am 1. September 2018 haben wir uns in Bern zum ersten Mal getroffen, um uns über unsere Gründe und unsere Motivation für einen Frauenstreik auszutauschen. Viele motivierte Frauen sind zusammengekommen. Während neun Monaten haben wir den Frauenstreik vorbereitet. Am 14. Juni 2019 war es soweit: wir haben mit euch zusammen gekämpft, gefeiert, gestreikt, demonstriert, gesungen, gelacht und geweint. Es war grossartig. Wir sind überwältigt, wie viele Menschen teilgenommen haben: 100’000! Deshalb machen wir weiter. Frauen verändern die Welt!

Arbeitsgruppen
Das Kollektiv trifft sich ein Mal pro Monat. Daneben sind wir in Arbeitsgruppen (AGs) organisiert. Dort engagieren wir uns jede nach ihren (zeitlichen) Möglichkeiten, mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen.
