Medienmitteilung: 35’000 Personen am feministischen Streiktag in Bern

© VOLLTOLL / Jana Leu

Vereint im Widerstand –  35’000 demonstrieren in Bern für Gleichstellung!

Am Samstagnachmittag gingen in Bern 35’000 Frauen, intergeschlechtliche, non-binäre, trans und agender Menschen, kurz FINTA-Personen, und solidarische Männer für Gleichstellung auf die Strasse. Die bunte und laute Demonstration von der Berner Schützenmatte durch die Innenstadt zum Bundesplatz bildete den Höhepunkt des diesjährigen feministischen Streiktags 2025. Zu diesem hat das feministische Streikkollektiv Bern aufgerufen. Die Stadt Bern war bereits im Vorfeld lila gefärbt und es fanden diverse kreative Aktionen und Workshops statt. Unter dem Motto “United in Resistance – Vereint im Widerstand” wurden am 14. Juni Forderungen nach gleichen Rechten und Mitbestimmung für alle laut. Besonders der Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt stand in diesem Jahr im Fokus.

Warum heute erneut gestreikt wurde

Das Feministische Streikkollektiv Bern erlebte im Vorfeld des Streiktags einen grossen Zulauf von jungen Menschen, was auch auf den antifeministischen Backlash zurückgeführt wird: Konservative politische Kräfte bedrohen gegenwärtig die Grundrechte von FINTA-Personen – das heisst Frauen, intergeschlechtlichen, nicht-binären, trans und agender Personen. In der Schweiz wird beispielsweise der geplante Abbau des Mutterschaftsurlaubs unter dem Deckmantel der Gleichstellung diskutiert. Zudem sind die Fälle tödlicher patriarchaler Gewalt in diesem Jahr besonders hoch: Bei der Schweigeminute im Laufe der Demonstration vom 14. Juni wurde den 15 Opfern von Feminiziden im Jahr 2025 gedacht.

Gegen Gewalt an Frauen und queeren Menschen fordert das Feministische Streikkollektiv Bern konkrete Massnahmen:

  • konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention und mehr Schutzplätze für Betroffene geschlechtsspezifischer Gewalt, 
  • Zugang zur Opferhilfe für alle – unabhängig vom Aufenthaltsstatus, 
  • sowie politische Teilhabe für alle in der Schweiz lebenden Menschen. 

Eine Stimme von 35’000

Für Sara vom Feministischen Streikkollektiv Bern ist klar: «Wir kämpfen vereint und widerständig für eine feministische und solidarische Welt, in der Gerechtigkeit und Sicherheit für alle gewährleistet sind». Solange das nicht erreicht ist, werde auch weiterhin am 14. Juni gestreikt, sagt Sara: «Nichts tun ist keine Option, wenn wir täglich sexualisierte Gewalt erfahren».

Vielfältiges Programm

Der Feministische Streiktag startete in Bern bereits am Nachmittag: Ein vielfältiges Programm auf der Schützenmatte mit Workshops und kreativen Aktionen griff die diesjährigen Forderungen des feministischen Streiks auf. Zum Beispiel wurde in einer Werkstatt der Gefühle Raum für Ausdruck, Widerstand und Verbundenheit geschaffen. Gemeinsam reflektierten die Teilnehmenden dort die Bedeutung verschiedener Gefühle wie Wut, Freude, Hoffnung und Ohnmacht sowie deren Relevanz für politische Kämpfe und Lebensrealitäten. Die bewilligte Demonstration endete um 18 Uhr auf dem Bundesplatz, wo im Anschluss Reden, Konzerte und Musik stattfanden. 

Kontakt:

Name: Rhea Bürgi, Feministisches Streikkollektiv Bern

medien@frauen-streiken.ch 

Das Programm sowie Bildmaterial finden Sie unter: 

www.feministischer-streik-bern.ch 

Weitere Infos und Veranstaltungen:

Instagram:@fem.streikkollektiv.bern