Medienmitteilung: Stellungnahme zum Antrag der SGK-N zur Elternzeit

Bern, 02.06.2025

Das Feministische Streikkollektiv Bern nimmt Stellung zum Entscheid der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats (SGK-N) vom 23. Mai 2025, wonach im Rahmen einer geplanten Elternzeitregelung die Möglichkeit vorgesehen ist, Teile des bestehenden Mutterschaftsurlaubs an das zweite Elternteil zu übertragen.

Die vorgeschlagene Anpassung würde den aktuell 14-wöchigen Mutterschaftsurlaub betreffen und könnte dazu führen, dass gebärende Elternteile auf einen Teil ihres Schutzanspruchs verzichten. Das Feministische Streikkollektiv Bern spricht sich klar gegen eine
solche Regelung aus. Aus Sicht des Streikkollektivs stellt der Mutterschaftsurlaub als essentielle gesundheitliche Schutzfrist das absolute Minimum dar und steht nicht zur Diskussion – um eine vermeintlich gleichberechtigte Elternzeit auf dem Rücken der
Betroffenen durchzudrücken.

Bedarf an umfassender Elternzeitregelung

Das Kollektiv begrüsst grundsätzlich die Diskussion um eine gerechtere Aufteilung von bezahlter Elternzeit. Eine neue Elternzeitregelung muss jedoch zusätzliche Leistungen schaffen und darf nicht an bestehenden Schutzfristen kürzen. Die derzeitigen gesetzlichen Regelungen – 14 Wochen Mutterschaftsurlaub und 2 Wochen Vaterschaftsurlaub – sind ein
Armutszeugnis und gehen an der Realität der meisten Familien meilenweit vorbei.

Im Rahmen des feministischen Streiktags am 14. Juni 2025 setzt sich das Streikkollektiv daher unter anderem für folgende Forderungen ein:

  • Einführung einer eigenständigen, bezahlten Elternzeit für alle Elternteile
  • Gesetzliche Anerkennung und faire Entschädigung von unbezahlter Care-Arbeit
  • Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei gleichem Lohn


Demonstration und Aktionen am 14. Juni in Bern

Am 14. Juni 2025 organisiert das Feministische Streikkollektiv Bern eine bewilligte Demonstration anlässlich des feministischen Streiktags. Die Demonstration beginnt um 16:00 Uhr auf der Schützenmatte und endet mit einer Schlusskundgebung auf dem Bundesplatz. Bereits ab dem Nachmittag organisiert das Feministische Streikkollektiv Bern auf dem
Bundesplatz und der Schützenmatte verschiedene Aktionen, Redebeiträge und Konzerte.

Das Feministische Streikkollektiv Bern ruft alle Frauen, intergeschlechtlichen, nicht-binären, trans und agender Personen sowie solidarische Menschen dazu auf, gemeinsam laut, wütend und kämpferisch auf die Strasse zu gehen.

Kontakt:
Name: Sara Möser (sie/ihr)
medien@frauen-streiken.ch

Das Programm sowie Bildmaterial finden Sie unter:
www.feministischer-streik-bern.ch

Weitere Infos und Veranstaltungen:
Instagram:@fem.streikkollektiv.bern